Montag, 3. August 2015

Heuchlingen steigt ohne Sieg ab

TSV Dennach – TVH3:0 (12:10, 11:8, 13:11)
TVH - TV Augsburg1:3 (11:8, 6:11, 8:11, 8:11)

„Ich verstehe gar nicht, wieso ihr keine Punkte in dieser Runde holen konntet. Heute wart ihr wieder kurz davor.“ Kurz und knapp das Resümee der Augsburger Trainerin über den Verlauf des letzten 2. Bundesliga-Spieltags. Besser hätten es selbst die Leintäler nicht beschreiben können, die nach zwei weiteren, knappen Pleiten den direkten Wiederabstieg in die Schwabenliga antreten müssen. „Wir schaff(t)en es einfach nicht, den Sack zuzumachen. Und dann wirst du hier eben abgeschossen und bringst dich um deinen eigenen Lohn.“, wirkte Coach Munz am Ende etwas ratlos.

Zunächst startete der TVH mit der gewohnten Starting-Five
gegen die jungen Dennacher. Unter sehr windigen Vorraussetzungen kamen die Gäste besser ins Spiel und erkämpften sich gar einen Drei-Punkte-Vorsprung. Je näher der Satzgewinn jedoch rückte, desto mehr Leichtsinnsfehler und geschenkte Bälle schlichen sich im Spielaufbau und Rückschlag bei den Heuchlingern ein. Ganze drei Satzbälle reichten dem bereits feststehenden Absteiger nicht, den Satzsieg einzufahren. Die Dennacher konterten geschickt und drehten den Durchgang doch noch zu ihren Gunsten mit 12:10. Selbiges Bild dann in den Sätzen zwei und drei. Die TVH-Jungs zeigten eine ansprechende Leistung, auch auf der vermeintlich schlechteren Seite. Doch Absprachefehler sowie mangelnde Konzentration insbesondere in Annahme und Abschluss machten die gute Ausgangsposition zunichte. Nach dem 11:8 im zweiten Satz und weiteren drei vergebenen Satzbällen seitens der Ostälbler im dritten Durchgang machte der TSV Dennach den 3:0-Sieg durch ein knappes 13:11 perfekt. Damit war der Verbleib in der zweiten Bundesliga für die Schwarzwälder endgültig sicher.


Zum zweiten Match des Tages gegen den TV Augsburg wechselten die Leintäler gleich doppelt. Nachwuchsschlagmann M. Schmid rückte in den Angriff für Ilg und Zehnder rutschte in die Abwehr für P. Betz. S. Schmid tauschte mit A. Betz und rückte auf die Zuspielposition. Besonders der Tausch am Schlag schien sich bemerkbar zu machen. Unbedarft und ohne Druck nutzte M. Schmid die guten Service zu mehreren Punktgewinnen und Heuchlingen holte überraschend den ersten Satz mit 11:8. Mit dem Wind im Rücken fanden die Bayern dann allerdings besser ins Spiel und ließen beim Ausgleich durch das 6:11 nichts anbrennen. „Jungs, jetzt haben wir wieder die bessere Seite. So wie im ersten Satz, dann holen wir uns endlich den zweiten Satz.“, feuerte Munz sein Team nochmals in der Spielpause an. Bis zur Satzmitte schien das Unterfangen auch zu gelingen, ehe Heuchlingen erneut ins Straucheln kam und den Satz mit 11:8 abgeben musste. Satz vier war dann mehr die Kür der Augsburger und bis auf einige sehenswerte Aktionen auf beiden Seiten änderte sich am Spielverlauf nichts mehr. Der TVA heimste durch einen weiteren 11:8-Sieg die zwei Punkte ein und für die Heuchlinger war es nun traurige Gewissheit: Abstieg ohne Punkte.

Mit nur sieben Satzgewinnen verabschiedet sich der TVH nach nur einem Jahr zweite Feld-Bundesliga wieder zurück auf Landesebene. Wenngleich der Aufstieg vergangenes Jahr nicht zu erwarten war, erhofften sich die Leintäler ein wenig mehr aus der Saison. Doch durch Verletzungen geplagt herrschte beim Aufsteiger oftmals Personalmangel und die Fitness war entsprechend nicht auf dem Höchstniveau. „Dies soll zwar keine Entschuldigung sein für unser Abschneiden, aber in der ein oder anderen Situation machte uns dies doch zu schaffen.“, kommentierte Akteur und Spielleiter Braun die abgelaufene Feldsaison.

Der TVH schaut jetzt jedenfalls nach vorne. Nach der Sommerpause startet ab September die Vorbereitung auf die Hallensaison. Dort wollen die Heuchlinger zurück in der Schwabenliga wieder voll angreifen. Bis dahin sollten alle Spieler wieder schmerzfrei an Bord sein und zudem soll der ein oder andere Spieler aus der zweiten Garde hochgezogen werden. „Wir müssen wieder schauen, dass wir einen breiteren Kader auf hohem Niveau bekommen, um dauerhaft konkurrenzfähig zu sein.“, blickt Munz voraus und nimmt sich damit selbst in die Pflicht. Jugendleiter Betz fügt hinzu: „Es dauert noch gut zwei Jahre, dann dürfte auch wieder ein Schwung aus Jugend kommen, das stimmt mich zuversichtlich.“ Angst und bange für die Zukunft muss dem TVH angesichts der derzeit rund 30 „Jung-Faustballer“ nicht sein, doch die nächsten Spielzeiten werden sicherlich interessant. Man darf gespannt sein, ob der direkte Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga in der Halle und/oder auf dem Feld gelingt.

TVH: Braun, Ilg, M. Schmid, S. Schmid, Zehnder, A. Betz, P. Betz

Abschlusstabelle 2. Bundesliga

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