Montag, 25. Februar 2019

TVH SCHAFFT SPRUNG IN 2. BUNDESLIGA

"Ein absolut geiles Gefühl. Vor allem hat damit keiner von uns gerechnet und nun das.", beschreibt Spielertrainer A. Betz kurz nach dem zweiten Match am vergangenen Sonntag seine Gefühle. Die Leintäler schaffen nach 2013 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg ins 2. Faustball-Oberhaus in der Halle. Gerechnet hat damit allerdings so gut wie niemand von den Aktionären.


In der abgelaufenen Saison hat sich der TVH als Vize-Meister in der Schwabenliga für die Aufstiegsspiele qualifiziert. Dies war schon eine Überraschung, zeichnete sich aber spätestens nach dem vorletzten Spieltag vor heimischer Kulisse ab. Schlagmann Heinrich fasst die Ausgangslage nochmals zusammen:
"Nach zwei Unentschieden gegen den designierten Meister Gärtringen und Verfolger Trichtingen war uns klar, die Aufstiegsspiele sind in greifbarer Nähe." Der Vize-Titel wurde am letzten Spieltag dann auch souverän fest gemacht.

Gärtringen war dann auch jene Mannschaft, die den Zuschlag für die Ausrichtung Aufstiegsspiele bekam und dem TVH als erstes gegenüberstand. Es war zunächst ein Abtasten beider Teams, weder die jungen Gärtringer noch die Routiniers von der Ostalb konnten sich im ersten Durchgang klare Vorteile verschaffen. Am Ende lag es dann an der höheren Fehlerquote der Gärtringer Schläger, dass Heuchlingen sich Durchgang eins mit 14:12 schnappte. Danach schien die Gegenwehr allerdings gebrochen. Mit den rund 50 mitgereisten Fans und der allgemein guten Stimmung in der Halle legten die Leintäler ein wahres Feuerwerk aufs Tablett. Die stabile Abwehr um P. Betz, A. Betz und Schmid entschärfte gefühlt jeden Ball und Hauptschlagmann Heinrich fand immer wieder die Lücke beim Gastgeber. Die zwei deutlichen Satz-Siege von 11:2 und 11:4 sprechen Bände und unterstreichen den am Ende fast schon spürbaren Klassenunterschied beider Teams. Für den TVH war dies natürlich ein Auftakt nach Maß. "Wir wussten natürlich, dass Gärtringen zu knacken ist. Dass es ein 3:0 wird, umso besser für den Verlauf der Aufstiegsspiele. Am Ende kann jeder Satz entscheidend sein.", freute sich Braun nach dem ersten Sieg.

Nachdem Unterpfaffenhofen das bayrische Duell gegen Frammersbach für sich entschied und Frammersbach auch Gärtringen im dritten Spiel knapp unterlag, konnte in der vierten Partie des Tages bereits das erste Ticket zur 2. Bundesliga gelöst werden. Im Spiel gegen den bayrischen Meister musste sich der TVH zunächst mit der Underdog-Rolle begnügen. Doch schnell war klar, der Heuchlinger Express rollt weiter. Die trickreichen Angriffe des Gegners konnte Braun oft schon am Block entschärfen oder fanden nur selten den Punkt. Im Gegenzug war die Schlaggewalt von Heinrich zu stark für die Abwehr der Unterpfaffenhofener. Satz eins und zwei konnten die Bayern von den Punkten noch halbwegs mithalten und das Spiel offen gestalten (12:10, 11:9), spätestens zur Mitte des dritten Durchgangs war allerdings klar, Heuchlingen steht kurz vor der Überraschung. Als beim Stand von 10:4 der gegnerische Ball im Aus landete, gab's kein Halten mehr. Spieler und Fans feierten den Sieg und den damit verbundenen Aufstieg euphorisch. "Wahnsinn! Zwei Spiele mit zwei 3:0-Erfolgen. Was will man mehr", freute sich Mannschaftskapitän Ilg, der verletzungsbedingt nur als absoluter Notnagel zur Verfügung stand.

Verständlicherweise war die Luft im dritten Spiel gegen die TuS Frammersbach bei den Heuchlingern raus. Es ging für beide Teams um nichts mehr, entsprechend entwickelte sich ein zähes Spiel. Spielercoach Betz nahm sich selbst aus der Startaufstellung und brachte Ersatzmann Zehnder, der eine solide Partie aufs Parkett legte. Frammersbach spielte locker auf, brachte sich durch Eigenfehler aber immer wieder selbst in Rückstand. Der TVH vermochte die in den ersten beiden Durchgängen noch zu nutzen und ging durch 11:8 und 12:10-Siege mit 2:0 in Führung. Danach war allerdings deutlich zu spüren, dass die Konzentration und letzte Konsequenz fehlten. Heuchlingen konnte 3 Matchbälle nicht verwerten und Frammersbach nahm das Geschenk gerne an. Die Sätze drei bis fünf gingen knapp mit 10:12, 11:13 und 8:11 aus Heuchlinger Sicht an die Bayern-Verteter, die sich dadurch noch versöhnlich mit einem Sieg von den Aufstiegsspielen verabschiedete. Im letzten Spiel sicherte sich dann Unterpfaffenhofen noch den zweiten Aufstiegsrang im direkten Duell mit Gärtringen. Damit stehen die Gastgeber mit leeren Händen da und starten als amtierender Meister nächste Hallenrunde wieder in der Schwabenliga.

Dies tat der Heuchlinger Freude allerdings keinen Abbruch. Die spontane Aufstiegsfeier nahm seinen Lauf, sportlich gesehen steigt der TVH nach der Leistung in den ersten beiden Duellen verdient in die 2. Bundesliga Süd auf. A. Betz wagte schon einen kurzen Ausblick auf die kommende Hallensaison: "Dort kommt es nächstes Jahr natürlich knüppeldick. Zwei Nationalschläger in den Reihen von Rosenheim und Calw warten auf uns, dazu noch Waldrennach. Wohl die stärkste zweite Liga seit Jahren."

Dies sei für den Moment aber mal hintenangestellt. Die Akteure gehen nun in ihre verdiente Saisonpause, ehe es Anfang April mit voller Konzentration in die Feld-Vorbereitung geht. Dort tritt der TVH als Mitfavorit in der Schwabenliga an - wer weiß, wie dieses Kapitel ausgeht.

TVH: Heinrich, Braun, A. Betz, P. Betz, Schmid, Zehnder, Ilg

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