Sonntag, 2. Dezember 2012

Sieg im Spitzenspiel


Vier Punkte aus drei Spielen war das Ziel der Heuchlinger Faustballer zum Rückrundenauftakt in Vaihingen/Enz. Am Ende wurden es sogar deren fünf und dazu ein Sieg im Spitzenspiel gegen den Gastgeber. Trainer Munz zeigte sich sichtlich zufrieden. "Der wohl beste Spieltag, den wir in dieser Saison bisher an den Tag legten.", kommentierte er am Ende das Resultat.

Mit der gewohnten Starting-Five ging es zunächst gegen die direkten Verfolger aus Stammheim. Die Nordstuttgarter liefen wie erwartet mit drei Ex-Bundesligaakteuren auf, kam aber sehr schlecht aus den Startlöchern. Dies nutzte der TVH prompt aus und holte sich Durchgang eins deutlich mit 11:4. Völlig unerklärlich, aber schon des Öfteren in dieser Spielzeit vorgekommen, brachen die Leintäler zu Beginn des zweiten Satzes ein. Schnell lag man mit 2:6 in Rückstand. Die TVH kämpfte sich nochmals auf 6:7 ran, konnte die Hypothek von 4 Punkten jedoch nicht in eine Führung umwandeln und musste daher den Ausgleich hinnehmen (6:11).
Auch Durchgang drei schnappte sich die Bundesliga-Reserve. Die Heuchlinger wussten den platzierten Angriffsschlägen des Gegners nichts entgegenzusetzen. Selbst die Hereinnahme von Simon Schmid für Daniel Braun und die damit verbundene taktische Umstellung änderte nichts an der 7:11-Niederlage. Nun war der TVH unter Zugzwang, wollte er im Kampf um den Relegationsplatz keine Punkte an den Konkurrenten abgeben. Ein wahrer Krimi entwickelte sich gegen Ende des vierten Satzes. Heuchlingen verpasste es, frühzeitig den Satz zuzumachen und geriet nach einer 9:5-Führung noch in einen 9:10-Rückstand. Durch viel Kampfgeist, aber auch klug gespielte Bälle drehte der TVH den entscheidenden Durchgang doch noch zu seinen Gunsten. Das 12:10 bedeutete zumindest eine Punkteteilung gegen Stammheim 2.

Dann kam es zum heißersehnten Duell der zwei Mannschaften an der Tabellenspitze. Vaihingen 2 um U18-Nationalspieler Christian Geyer wollte unbedingt auch das Rückspiel gegen den TVH für sich entscheiden. Entsprechend aggressiv und mit druckvollen Angriffen setzten die Enzler die Heuchlinger Abwehr um Alexander und Patrick Betz sowie Alexander Ilg gehörig unter Druck. Auch die Hereinnahme von Simon und Johannes Schmid für die Gebrüder Betz änderte nichts an dem deutlichen 4:11-Satzverlust. „Wir müssen in allen Mannschaftsteilen eine Schippe drauflegen, vor allem in der Abwehr.“, forderte Munz beim Seitenwechsel. Seine deutliche Pausenansprache zeigte im Verlauf Wirkung. In einem ausgeglichenen zweiten Satz kamen die Heuchlinger immer besser ins Spiel und hatten die Nase immer knapp vorn. Dieser Vorsprung reichte bis zum Ende und mit einem 11:8 zogen die Leintäler nach Sätzen gleich.
Dieser Satzgewinn wirkte wie ein Befreiungsschlag und die Mannen von der Ostalb zeigten der jungen Vaihinger Mannschaft im dritten Satz ein ums andere Mal die Grenzen auf. Ein deutliches 11:5 brachte die 2:1-Führung für die Heuchlinger. Mit dem sicheren Punkt im Rücken wollten die Heuchlinger nun auch den Sieg. Doch die Vaihinger legten nochmals ihr ganzes Können dar und erarbeiteten sich eine 6:2-Führung. Der TVH um Schlagmann Daniel Heinrich behielt dennoch die Nerven und startete die Aufholjagd. Auf den 8:8-Ausgleich folgten zwei sehenswerte Punkte zum 10:8. Verpassten die Heuchlinger den ersten Matchball noch, so besorgte ein Ausball der Vaihinger den letztlich verdienten Sieg für den neuen Tabellenführer (11:9). „Es war wichtig, dass wir nach dem schnellen Rückstand im letzten Satz nicht aufgaben. Wir wussten, dass wir es noch drehen können, wenn wir ihnen unser Spiel aufzwingen. Dafür sind wir am Schluss belohnt worden.“, analysierte Kapitän Ilg in der Spielpause.

Mit breiter Brust gingen die Leintäler nun in das dritte Spiel des Tages gegen den TSV Schwieberdingen. Auch wenn sich der Ex-Bundesligist derzeit im Tabellenkeller befindet, war der TVH gewarnt, denn vor Wochenfrist reichte es gegen jenen Gegner nur zu einem Unentschieden. Viele Eigenfehler auf Seiten der Heuchlinger hielten die Nordstuttgarter im ersten Durchgang lange im Spiel. Am Ende reichte es aber trotzdem für einen 11:9-Satzgewinn. Ab diesem Zeitpunkt lief es für den TVH jedoch nach Maß und mit den abstiegsbedrohten Schwieberdingern wurde kurzer Prozess gemacht. Bei den 11:5- und 11:4-Erfolgen zogen die Heuchlinger konsequent ihr schnelles Angriffsspiel durch. Erfolgreiche Blockaktionen und Eigenfehler der Gegner taten das Übrige zum deutlichen 3:0-Sieg hinzu.

Mit zwei Siegen und einem Unentschieden zum Rückrundenauftakt übertraf der TVH sogar die eigenen Erwartungen. Mit nunmehr 15:5 Punkten grüßen die Leintäler zwei Spieltage vor Saisonende von ganz oben. Das Restprogramm sollte den Heuchlingern in die Karten spielen. Dazu muss die aktuelle Form jedoch über die achtwöchige "Winterpause" hinübergerettet werden und die verbleibenden vier Partien ohne großen Ausrutscher überstanden werden, um den Coup von vergangener Saison wiederholen zu können. Dieter Munz brachte es auf den Punkt: „Die Zeit über den Jahreswechsel müssen wir nutzen, um an dem einen oder anderen Punkt noch zu feilen. Dann sind  wir bestens gerüstet für die Endspiele um Württembergs Krone.“

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